Es gibt eine Reportage, die mir selbst nach dem tausendsten Mal hören immer noch Gänsehaut macht. Das Endspiel von Bern.
Genau genommen reicht das Lesen schon aus für eine Gänsehaut.
Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern. Keiner wankt. Der Regen prasselt unaufhörlich hernieder. Es ist schwer, aber die Zuschauer, sie harren nicht aus. Wie könnten sie auch? Eine Fußballweltmeisterschaft ist alle 4 Jahre. Und wann sieht man ein solches Endspiel? So ausgeglichen, so packend, jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer, Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den Ungarn abgewehrt.
Und Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball. Er hat den Ball – verloren diesmal, gegen Schäfer. Schäfer nach innen geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tor für Deutschland, Linksschuss von Rahn, Schäfer hat die Flanke nach innen geschlagen, Schäfer hat sich gegen Bozsik durchgesetzt. 3:2 für Deutschland 5 Minuten vor dem Spielende. Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt, ich glaube, auch Fußballlaien sollten ein Herz haben, sollten sich an der Begeisterung unserer Mannschaft und an unserer eigenen Begeisterung mit freuen und sollten jetzt Daumen halten. Viereinhalb Minuten Daumen halten in Wankdorf…
Quelle: wikipedia.org
Der Neffe von Herbert Zimmermann ist übrigens Hans-Christian Ströbele.
Das Berner Wankdorf Stadion wurde 2001 abgerissen.