Inspiriert von der Renitenz; Warum es in Deutschland mit der Wirtschaft und speziell dem Mittelstand nicht aufwärtsgehen kann.
Praktikanten
Um Ressourcen zu schonen wurden im Betrieb von Bruder Leichtfuß die Mitarbeiter und Praktikanten im Verhältnis 1:2 aufgestellt.
Somit war es immer spannend montags ins Büro zu kommen und zu sehen wer denn neues gekommen ist.
Die Praktikanten teilten sich in drei Gruppen
I – Jung, doof aber unglaublich sexy
Sehr nett anzusehen für eine Woche. Wenn sie aber dann die Kaffeemaschine immer noch nicht bedienen konnten, leider nicht zu gebrauchen.
Andererseits …
II – Geschickte
im Sinne von: Ich bin nicht ganz freiwillig hier, aber wenn ich nichts mache bekomme ich Ärger von entweder
- Mami
- Arbeitsamt
- Bewährungshelfer
Die Spannweite der Motivation bei dieser Gruppe war doch recht groß und ein Verschwinden nach der ersten Frühstückspause nicht selten. Manche Exemplare blieben aber auch für Jahre. Da Bruder Leichtfuß Praktikanten sowieso frühestens ab dem dritten Monat bezahlte, dachte der ein oder andere vielleicht er könne so an etwas Geld kommen.
III Hochmotivierte und Qualifizierte Kräfte
Gab es auch, diese begannen meist am zweiten Tag unangenehme Fragen nach dem Sinn ihrer Tätigkeiten zu stellen. Da Bruder Leichtfuß sehr sensibel auf aufkommende Unruhe reagiert wurden diese meist vor der Bezahlschwelle von drei Monaten herauskomplimentiert.
Die allerbesten warteten nicht so lange und waren binnen Wochenfrist nicht mehr zu sehen.
Man könnte sich nun die Frage stellen was denn die Praktikanten betriebswirtschaftlich gesehen brachten.
Gute Frage!
Die Antwort lautet: Nichts, aber die erste Gruppe erfreute die männliche Belegschaft, die zweite brachte zum Teil sogar noch Geld mit und die dritte konnte ab und an nützlich sein.
Sehr schön waren auch immer die Fähigkeiten die ein Praktikant mitbringen musste.
Das Killerkriterium war: Sicherer Umgang mit Excel
Wer nun eine Tätigkeit mit anspruchsvollen Tabellenkalkulationen erwartete, der wurde bitterlich enttäuscht. Durch die beschränkten Kenntnisse von Meister Leichtfuß in Computer-Dingen, insbesondere Datenbanken, wurden die gesamten! Kundendaten in Excel-Mappen aufbewahrt.
Zur Sortierung der selben wurden in regelmässigen Abständen in der ersten Zeile neue durchnumerierte Spalte eingefügt. Dann wurde angefangen wild Felder zu ändern und zu löschen.
Dazwischen wurde natürlich nicht versäumt die Dateien unter neuen Verlaufnummern zu speichern. Natürlich auch oft von verschiedenen Arbeitsplätzen aus.
Danach wurde wieder eine neue Spalte eingefügt usw.
Sehr schön war dann die Aufgabe anhand dieser klasse Daten Kunden telefonisch zu avisieren.
Ein Heidenspaß für alle Beteiligten.